Juri Kesselis Olympia-Traum lebt: Am Sonntag realisierte der Weggiser in Engelberg sein bisher bestes Weltcupresultat. An der Vierschanzentournee erhält er nun die Chance, sich für die Olympischen Spiele aufzudrängen.
fab. Was am Freitag miserabel begann, wandte sich am Sonntag zum Guten und wurde am Montag sogar noch extra belohnt. Inetwa so lässt sich Juri Kesselis Weltcup-Wochenende in Engelberg beschreiben. Nachdem der Weggiser Skispringer zu Saisonbeginn seine ersten Weltcuppunkte einfliegen konnte, landete er mehrfach ausserhalb der Top 40 und musste anstelle von Wettkämpfen mit Trainings vorliebnehmen. In Engelberg erhielt Kesseli nun die Chance, wieder auf Weltcup-Niveau auf Punktejagd zu gehen. Nur verpatzte er am Freitagnachmittag die Qualifikation. Rang 57 reichte nicht, um am Samstag beim ersten Springen antreten zu dürfen. Kesseli war zum Zuschauen verdammt, fiel kurzzeitig in ein Loch, raffte sich aber auf und schaffte am Sonntagnachmittag als 45. die Qualifikation für das zweite Springen. Und siehe da: Kesseli packte seine zweite Chance und sprang am Sonntagabend als zweitbester Schweizer auf den 24. Rang – sein bisher bestes Weltcupresultat. Schaue er auf die letzten Wochen zurück, tue das sehr gut, gab der 20-Jährige anschliessend bei ‹SRF› zu Protokoll.
Tournee-Premiere als Chance
Zufrieden mit seinem Auftritt war offenbar nicht nur Juri Kesseli, sondern auch der Schweizer Trainer-Staff. Am Montag gab Swiss Ski bekannt, dass der Weggiser an der Vierschanzentournee teilnehmen darf, dies als vierter Schweizer Athlet neben Simon Ammann, Gregor Deschwanden und Sandro Hauswirth. Für Kesseli ist die erstmalige Teilnahme an der Tournee nicht nur ein Karrieremeilenstein, sondern auch eine hervorragende Gelegenheit, sich für eine Selektion für die Olympischen Spiele zu empfehlen. Ob er sie beim Schopf packt, zeigt sich am 29. Dezember in Oberstdorf, am Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen, am 4. Januar in Innsbruck und am 6. Januar in Bischofshofen.
