Der Bezirksrat lässt eine Schultüte platzen: Mit einem grossen Provisorium in der Chaspersmatte will er sich Luft verschaffen, um seine Schulhäuser zu sanieren und zu erweitern.

fab. Wenn im Schulhaus Ebnet für Gruppenarbeiten auf die Gänge ausgewichen werden muss, wird augenscheinlich, was sich bereits vor einigen Jahren abzuzeichnen begann: Der Bezirk hat die Schulraumplanung verschlafen – nicht in Merlischachen und Immensee, sondern in Küssnacht. Im Seematt und im Ebnet fehlt es an Räumlichkeiten und es herrscht Sanierungsbedarf. Überdies mangelt es den Schülern und Vereinen an Turnhallen. Gleichzeitig steigen die Schülerzahlen stetig und schneller als vor einigen Jahren noch prognostiziert. Aktuell besuchen rund 1200 Schüler die Bezirksschulen. In zehn Jahren dürften es bereits 300 mehr sein.
Für Schulpräsidentin Sibylle Hofer hat die Schulraumplanung deshalb seit ihrem Amtsantritt vor dreieinhalb Jahren oberste Priorität. Gemeinsam mit dem Rektor der Bezirksschulen und ihren Bezirksratskollegen klärte sie die Bedürfnisse ab und analysierte die Schulstandorte. Nun ist klar, in welche Richtung die Reise gehen soll: An der kommenden Bezirksgemeinde wird die Schulpräsidentin ein Projekt für ein zweistöckiges Schulhausprovisorium in der Chaspersmatte vorstellen. Der entsprechende Verpflichtungskredit beläuft sich auf 6,2 Mio. Franken, plus/minus 25 Prozent. Als Abstimmungstermin ist der 9. Juni vorgesehen. Die Chaspersmatte ist Eigentum des Bezirks und liegt in der Zone für öffentliche Anlagen und Bauten, womit das Projekt zonenkonform ist.

Provisorium für ein Jahrzehnt
Das Provisorium in der Chaspersmatte soll nicht nur die steigenden Schülerzahlen abfedern, sondern auch Raum für all jene Klassen bieten, die in den nächsten Jahren temporär ihre Schulhäuser verlassen müssen. So ist etwa eine Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Seematt 1 vorgesehen. Im Schulhaus Ebnet soll der Dachstock ausgebaut werden. Die beiden Doppelkindergärten im Boden und im Ebnet verschwinden voraussichtlich. Sie sollen in ein neues, drittes Schulhaus im Ebnet integriert werden, dies am Standort des heutigen Kindergartenpavillons und der Oase. Wie lange das Provisorium benötigt wird, hängt somit vom Tempo dieser Projekte ab. Sibylle Hofer rechnet mit rund zehn Jahren.

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