Die Pilzsammler sind sich einig: Der Start dieser Saison ist trotz trockenem Sommer um einiges besser als im letzten Jahr. 

jns. Die Pilzsaison hat zwar erst begonnen, aber Markus Schwery hat schon alle Hände voll zu tun. Im Untergeschoss des Schulhauses Dorfhalde treffen sich Pilzsammler aus der Umgebung und präsentieren ihre Funde aus den letzten Tagen dem scharfen Auge von Markus Schwery. Schwery ist Pilzkontrolleur des Bezirks Küssnacht und Mitglied des Pilzvereins Zug. Seine Leidenschaft für Pilze spürt man sofort. Viele Leute bleiben nach der Kontrolle ihrer gesammelten Pilze noch eine Weile und lauschen ihm. Er gibt viele Tipps und interessante Inputs. Fragen werden gestellt und es entstehen lehrreiche Konversationen. «Diese Saison hat sehr viel besser begonnen als die des letzten Jahres», so das Fazit aller Beteiligten. Trotz der langen Trockenphase in diesem Sommer konnten die Pilze durch die letzten Regentage gut gedeihen.
Insgesamt 15 Kilo kann Schwery an diesem Sonntagabend prüfen und freigeben. Die Pilzplätze der Sammler sind natürlich geheim. Der Küssnachter verrät jedoch: In einem Ahornwald muss man nicht nach Pilzen suchen. Dafür sind Fichten- und Mischwälder die Orte, wo man fündig wird. Im Bezirk Küssnacht findet man querfeldein Steinpilze, Eierschwämme, Maronenröhrlinge und sogar Trüffel.

Im Zweifelsfall zur Pilzkontrolle
Als Laie könnte man manch einen Pilz als geniessbar einstufen, obwohl dieser es nicht ist. Zum Beispiel hat der Steinpilz einen zum Verwechseln ähnlich aussehenden Verwandten: den Gallenröhrling. Dieser ist zwar nicht tödlich, jedoch ungeniessbar. Gemäss einem Forschungsteam sind derzeit erst 120 000 Pilzarten bekannt. Das sind nur etwa drei bis acht Prozent der geschätzten Pilzvielfalt.
Darum kennt selbst Markus Schwery nicht alle Pilze. «Wenn ich dreimal an einem Pilz herumstudiere, dann habe ich zweimal zu lange herumstudiert», schmunzelt er. Pilze, die er nicht auf Anhieb identifizieren kann, sortiert er aus. Pilzsammlern, die nicht all ihre Funde zweifelsfrei bestimmen können, rät Schwery, die Pilzkontrolle aufzusuchen.

Hinweis: Die Pilzkontrolle findet jeden Sonntag mit Ausnahme des 18. Septembers und 2. Oktobers von 18.30 bis 20.00 Uhr im Werkraum des Schulhauses Dorfhalde statt. Der letzte Termin ist der 30. Oktober.