Im Bezirk muss Sicherheit herrschen, findet Pascal Koch in der Figur des Kontrolleurs. Er trat das erste Mal an der Alten Fasnacht auf, die am Sonntag über die Bühne ging.
mrs. Es ist ein Neuer in der Stadt! Und er mischt gehörig auf: Pascal Koch (Bild) gab am Sonntag sein Solo-Debut an der Alten Fasnacht. Als Kontrolleur des Bezirks schaute er sehr genau hin, wo die Normen eingehalten werden und wo nicht. Ganz unvertraut ist der 21-Jährige Immenseer mit der Alten Fasnacht nicht. Vor zwei Jahren wirkte er bereits mit seinen Kollegen Patricia Bellmont und Leo Bolfing mit. Die beiden waren heuer jedoch aus Zeitgründen nicht mehr dabei.
Auch Pascal Koch plante den Auftritt nicht von langer Hand. Es brauchte viel Überzeugungsarbeit von Altfasnächtlerin Resi Trütsch dass er sich zum Mitmachen bewegen liess. Folglich war vieles an seiner Darbietung improvisiert. Ohnehin bevorzugt Pascal Koch eine spontanen Auftritt: «Ich bin nicht derjenige, der Sprüche klopft, ich bin kein Dichter», sagt er. Deshalb interagiere er gerne mit dem Publikum und greife direkt aus dem Leben. Sein Stil erinnert im Vergleich zu den typischen ‹Schnitzelbängg› eher an Slapstick-Komik. Der Kontrolleur geht auch gerne durch die Zuschauerreihen und macht sich über alles lustig, was er gerade sieht. Die Figur ist im Allgemeinen aber liebenswert. Zackig und etwas gar penibel werden die Öffnungen von Weinflaschen oder die Namen der Beizen im Bezirk bemängelt. Seinen Charakter kreierte Koch erst zwei Wochen vor dem Auftritt. Er möchte unterschwellig auch aufzeigen, wie stark unser Kontrollzwang im Alltag sein kann. «Ich bringe wohl etwas frischen Wind in die Sache, da ich nicht die typischen Schnitzelbänke mache. Manchen gefällt es, andere mögen lieber das Bewährte», meint er zu seinem Stil.
Andere Kostüme, gleiche Themen
Doch auch Altbewährtes wurde neu interpretiert. Die Spitzbuebe konnte man dieses Jahr im Schottenrock bestaunen. In breitem Bernerdeutsch und bewaffnet mit einem Banjo als Dudelsack gaben sie ihre Sprüche zum Besten. Sie selbst setzten zum Schluss das Gerücht in die Welt, dass sie das nächste Mal ohne Verkleidung auftreten würden. Auch der von Roger Wicki verkörperte Alain Berset verwandelte sich während der Darbietung in Hausi Leutenegger.
Den unterschiedlichen Figuren der Alten Fasnacht gemeinsam war dafür die Themenwahl: Viel wurde über die Gendersprache getratscht, Klimaaktivisten wurden auf die Schippe genommen oder peinliche Patzer von Menschen im Bezirk zum Besten gegeben.
Eine kleine Auswahl der Sprüche der Altfasnächtler präsentiert der FS in der aktuellen Dienstagsausgabe.