In diesen Tagen beginnt die Kirschensaison am Fuss der Rigi. Die Kirschenbauern schätzen den diesjährigen Ernteertrag als durchschnittlich oder eher schlecht ein. Seit einigen Jahren gibt es einen schwer zu bekämpfenden Gegenspieler, selbst wenn er sich bei den aktuellen Temperaturen weniger schnell verbreitet.
pat. «Der verregnete Frühling war Gift für die Kirschen», klagt Christian Muheim aus Greppen. Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmittel kann seine Familie weder Tafel- noch Brennobst in ausreichender Menge ernten. Was bleibt, wird für den Eigengebrauch eingesetzt. Ein grosses Problem stellt für ihn die aus Asien stammende Kirschessigfliege dar, die vor zwölf Jahren erstmals in der Schweiz aufgetreten ist. Sie vermehrt sich schnell und schädigt nicht nur Süsskirschen, sondern auch andere Obstsorten. Muheim: «Sie dringt kurz vor der Ernte in die reife Frucht ein und legt Eier.» Diese sind anfänglich von aussen nicht erkennbar. Die Larven fressen sich fest und bringen die Frucht innert drei Tagen zum Faulen. Um einen Befall der Ernte zu verhindern, müsste Muheim bei seinen 18 Kirschen-Hochstammbäumen im ökologischen Landbau während Jahren vorsorgen. «Sonst ist es eine Zufallsproduktion», so Muheim. Da der Aufwand für ihn zu gross sei, falle sie in diesem Jahr aus.
Strenge Erntezeit erwartet
«Gegen die Essigfliege hilft es, wenn es heiss und trocken ist», sagt Felix Knüsel vom Ehrlihof. «Jetzt fiel seit drei Wochen kaum Regen. Das wäre wiederum gut für die Entwicklung der Kirsche.» Vor allem wäre er sehr froh, wenn der Boden nun etwas Wasser bekäme. Knüsel bewirtschaftet ungefähr 130 Hochstammbäume, die er von seinem Vater übernommen hat. Zusammen mit etlichen freiwilligen Helfern möchte er die Ernte diese Woche beginnen und spätestens Mitte Juli abschliessen. Der Landwirt macht sich auf Stress gefasst. «Wir müssen immer schneller werden, um eben schneller als der Schädling zu sein.» Sobald die Früchte reif sind, müssen sie vom Baum. Mit dem entsprechenden Zeitmanagement habe es im letzten Sommer nicht ganz geklappt, schildert Knüsel, der für diese Saison optimistisch ist: «Wir probieren, das Beste zu machen.»
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