Kaum hatte sich die Hochwasserlage am Seeufer normalisiert, zog am Sonntagmittag ein Sturm über den Bezirk Küssnacht und richtete beträchtliche Schäden an. Bei der Küssnachter Feuerwehr gingen über 70 Meldungen ein.

fab. Lange Zeit schien es, als würde das Unwetter knapp an Küssnacht vorbei in Richtung Zug ziehen. Doch dann machte es unverhofft einen Schlenker über den Bezirk: Der Sturm fällte unter anderem im Luterbach, im Boden und in der Seematt Bäume. Vor allem aber liess er in Windeseile die Bäche anschwellen. Der Giessenbach schwappte an mehreren Stellen über die Ufer, so im Luterbach, im Spitzebnetring, in der Chaspersmatte und auf der Lindenhofwiese. Bei der Garage Tobler und der Küferei Suppiger stand das Wasser rund 30cm hoch. Ebenso wurde rund ein Drittel des Fussballplatzes überflutet.
Vielerorts wurden Keller unter Wasser gesetzt, oft weil es durch die Kanalisation hochdrückte. Mancherorts schoss das Wasser in Fontänen aus den Gullis und liess die Deckel tanzen. Viele Strassen verwandelten sich kurzzeitig in reissende Flüsse. So wurden auch mehrere Unterführungen überschwemmt. Unter anderem stand jene in der Litzi randvoll unter Wasser. Die Quaistrasse stand beim Monséjour erneut unter Wasser. In Immensee wurde das Hausmatt-Quartier überflutet.

Die Lage bleibt angespannt
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Küssnacht (FFK) gingen in kürzester Zeit 70 Meldungen ein, wie Kommandant Martin Arnet sagt. Beim Sumpf flossen Schlamm und Geröll über die Bahngleise und auf die Strasse. Die Bahnstrecke ist daher nach wie vor unterbrochen. Auch die Südumfahrung musste zeitweise gesperrt werden.
FFK-Kommandant Martin Arnet bittet die Bevölkerung, Wertgegenstände aus den Kellern zu entfernen oder höher zu lagern. Als Hauptgefahren bezeichnet er Fliessgewässer, insbesondere den Giessenbach. Dieser ist derzeit randvoll, der Geschiebesammler im Luterbach wird aktuell ausgebaggert. Arnet erinnert zudem daran, dass auch Unterführungen zur Gefahr werden können. Es lohnt sich, regelmässig den Niederschlagsradar zu konsultieren. In der Nacht sind bislang keine grösseren Gewitter prognostiziert, doch spätestens morgen Nachmittag drohen wieder kräftige Gewitter.

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