Der Bau des zweiten Abschnitts der Küssnachter Südumfahrung (SUK2) lag ohnehin nicht allzu nah, doch nun rückt er in weite Ferne. Statt 194 Mio. Franken soll das Projekt nämlich 321 Mio. Franken kosten, wie eine aktualisierte Schätzung zeigt. Nun müssen die Behörden über die Bücher – und die Küssnachter wohl nochmals an die Urne.
fab. Dass es eine Weile dauern würde, bis ein Umfahrungstunnel den Durchgangsverkehr von der Räbmatt ins Breitfeld führen würde, war den Küssnachtern bewusst, als sie 2017 dem Bezirksanteil an den Projektkosten zustimmten. Hürden gab es noch einige zu bewältigen, sei es in Bezug auf die Planung, die Zustimmung des Kantonsrats zum Kantonsanteil oder die Umsetzung. Dass das Projekt aber einen derart heftigen Rückschlag einstecken muss, damit rechneten die Wenigsten. 321 Mio. Franken soll der Umfahrungstunnel nämlich kosten – 127 Mio. Franken mehr als einst berechnet. Und vor allem: Viel mehr, als die Bürger per Urnenentscheid bewilligt hatten.
Mehrkosten wegen Geologie und Sicherheit
Grundlage für den einstigen Kostenteiler, wonach der Bezirk Küssnacht 116,5 Mio. Franken der Gesamtkosten von 194 Mio. Franken zu stemmen hat, war ein Vorprojekt aus dem Jahr 2016. Nun hat ein renommiertes Ingenieurbüro die damalige Kostenschätzung überprüft, die Erfahrungen aus dem Bau des ersten Abschnitts der Südumfahrung einbezogen und die aktuellen Sicherheitsanforderungen berücksichtigt. Die in den letzten Jahren ausgeführten Sondierbohrungen zwischen Räbmatt und Breitfeld zeigten, dass mit ähnlichen geologischen Herausforderungen zu rechnen ist wie beim ersten Abschnitt. Das macht den Tunnelausbruch nicht nur wesentlich aufwendiger, sondern eben auch deutlich teurer als bislang angenommen. Hinzu kommt, dass drei statt zwei Fluchtwege gebaut werden müssen.
Was nun?
Heute Donnerstag reiste der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger mit seiner Entourage nach Küssnacht, um den Küssnachter Bezirksräten, Kantonsräten und den SUK2-Initianten die misslichen Neuigkeiten mitzuteilen. Für viele dürfte das neue Preisschild von 321 Mio. Franken ein regelrechter Schock gewesen sein. Welche Konsequenzen es für das weitere Vorgehen hat, werden Kanton und Bezirk in den nächsten Monaten sorgfältig festlegen müssen. Klar scheint schon jetzt: Um eine erneute Abstimmung werden die Küssnachter kaum herumkommen – und bis der zweite Abschnitt der Südumfahrung allenfalls mal gebaut wird, ziehen noch viele, viele Jahre ins Land.
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