Der Pegel des Vierwaldstättersees steigt und steigt, derweil der Niederschlag anhält. In Küssnacht ist mancherorts der See über die Ufer getreten. Die Feuerwehr mahnt zur Vorsicht.

fab. Seit den frühen Morgenstunden stieg der Pegel des Vierwaldstättersees um weitere 20 Zentimeter an und hat am Dienstagnachmittag die vierte von fünf Gefahrenstufen erreicht. Somit herrscht rund um den Vierwaldstättersee grosse Hochwassergefahr. Aktuell liegt der Wasserpegel bei 434,45 Meter. Zum Vergleich: Der mittlere Jahreswasserstand liegt bei 433,58 Meter, also fast einen Meter tiefer.
In Küssnacht ist der See bereits an mehreren Orten übers Ufer getreten, so zum Beispiel beim Minigolf und in der Seematt. Aufgrund des Hochwassers setzt die SGV die Kursschifffahrt bis mindestens am Samstagabend aus. Der Blick auf den Regenradar lässt nichts Gutes erahnen, denn in der Zentralschweiz wird es noch stundenlang regnen. Die Reuss führt bereits derart viel Wasser, dass sie in Seedorf über die Ufer getreten ist.
Deutlich entspannter präsentiert sich die Situation am Zugersee. Hier erreichte der Wasserstand am Dienstagnachmittag die zweite Gefahrenstufe, was mässige Hochwassergefahr bedeutet.

Feuerwehr trifft erste Massnahmen
Die Küssnachter Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft. Ihr Hauptaugenmerk gilt dem See und den Bächen. «Mit Murgängen und Hangrutschen rechnen wir eher weniger», sagt Martin Arnet, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Küssnacht (FFK). Der Werkdienst und die Feuerwehr kontrollieren regelmässig die Pegelstände der Bäche und die Rechen. Die Einflüsse von Giessen- und Dorfbach sind mittlerweile nicht mehr zu sehen, das Wasser staut sich derzeit aber noch nicht zurück.
Die FFK empfiehlt der Bevölkerung, die Wetterprognose im Auge zu behalten, Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen und Dinge, die nicht mit Wasser in Kontakt treten sollten, aus dem Keller zu holen. Die FFK bittet Bootsbesitzer, die Befestigungsseile etwas zu lockern. Sind Schiffe zu straff angetäut, könnten sie kippen. Sandsäcke musste die Feuerwehr noch keine verteilen, jedoch pumpte sie an mehreren Orten vorbeugend Schächte aus.
Morgen Mittwoch ist deutlich weniger Niederschlag zu erwarten, bevor Petrus am Donnerstag nochmals alle Schleusen öffnet. Da die Böden komplett durchnässt sind, ist davon auszugehen, dass sich die Hochwassersituation vorerst nicht entschärft, sondern verschlechtert.