Die Künstliche Intelligenz (KI) im Klassenzimmer: Programme wie ChatGPT können ganze Zusammenfassungen generieren und in Sekundenschnelle Arbeiten schreiben. Am Gymi Immensee etwa hat man Respekt davor, sieht aber auch die Vorteile der Entwicklung.

mrs. ‹Eine Gefahr für das Klassenzimmer›, ‹Paradigmenwechsel›, ‹Herausforderung für das Bildungswesen› hiess es im Dezember in den Schlagzeilen. Grund zur Sorge war das neu auf dem Markt erschienene Programm ChatGPT. Die Künstliche Intelligenz (KI), offen im Internet zugänglich, wurde von dem amerikanischen Unternehmen ‹OpenAI› entwickelt. Das Programm kann vieles, was noch vor Kurzem als Zukunftsmusik gegolten hat. Nach Eingabe einer Frage erscheint Zeile um Zeile in einem Tempo, dem das Auge kaum mithalten kann. Die Informationen ergeben Sinn, die Sätze sind komplex und sprachlich korrekt. Sogar betreffend Stil kann mit ChatGPT experimentiert werden. So würde etwa ein Gedicht über die Rigi aussehen: «Die Rigi, so nah und dennoch so fern / verzaubert uns mit ihrem mystischen Stern / Die Sonne verweilt auf ihrem Gipfel / und lässt uns staunen, bewundern und wipfeln.»
Bei diesem Beispiel wird jedoch ersichtlich, wo die Grenzen und Gefahren von ChatGPT liegen. Das Wort ‹wipfeln› ist eine Wortschöpfung – vielleicht in den Tiefen des Internets in einem Schiller-Roman gefunden, vielleicht neu generiert, weil es sich auf ‹Gipfel› reimt. Laut Duden gibt es das Wort aber nicht. Die Maschine antwortet also nicht immer wahrheitsgetreu. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass ChatGPT oft auf falsche Informationen zurückgreift oder Quellen spontan erfindet.
Die Infobox weist einen beim Öffnen der Webseite auf mögliche Fehlinformationen hin. Das System sei nicht darauf ausgerichtet, Ratschläge zu erteilen. Auch soll man als Benutzer keine persönlichen Informationen mit der Plattform teilen. Doch die Verlockung, diese Hinweise zu ignorieren, ist gross. Vor allem weil die Texte, die ChatGPT hervorbringt, stringent und interessant zu lesen sind.

Wie man am Gymnasium Immensee mit Künstlicher Intelligenz umgeht, lesen Sie in unserer aktuellen Freitagsausgabe.