Erst wurde die Schwyzer Chilbi abgesagt, dann die Luzerner Määs. Nun ereilt die Küssnachter Chilbi dasselbe Schicksal: Der Bezirksrat sagt sie ab und begründet dies mit dem unverhältnismässigen Aufwand.

fab. Auch dieses Jahr wird es keine Määs geben. Das teilte die Stadt Luzern am Montag mit. Zuvor wurde bereits die Schwyzer Chilbi abgesagt. Die Absagen liessen für die Küssnachter Chilbi nichts Gutes erahnen – und prompt bläst sie der Bezirksrat nun ab.
Hintergrund der Absage sind die aktuell geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen im Zuge der Corona-Pandemie. Einerseits dürfe eine Chilbi im eigentlichen Sinne, also mit Bahnen und Festbetrieb, nicht stattfinden, weil der Anlass einen Dorffest-Charakter aufweisen würde, erklärt Bezirksammann Armin Tresch. Bloss einen Lunapark aufzustellen wäre erlaubt, sofern das Gelände eingezäunt und eine Zutrittskontrolle durchgeführt würde. Marktstände wären ebenfalls erlaubt, sofern sie nicht direkt neben den Bahnen platziert würden, fährt Tresch fort. Allerdings dürften keine gastgewerblichen Handlungen vollzogen werden, sprich: Die Vereine dürften keine Festwirtschaft betreiben.
Es bestünde die Möglichkeit, die Chilbi durchzuführen, sofern von allen Besuchern ein Corona-Zertifikat verlangt würde. Auch in diesem Fall müsste das ganze Festgelände abgesperrt werden und sämtliche Besucher müssten an den Eingängen durch einen Sicherheitsdienst erfasst werden.

Tresch: «Aufwand steht in keinem Verhältnis»
All diese Auflagen führen dazu, dass der Bezirksrat «keinen Sinn» darin sieht, die Chilbi durchzuführen, wie Tresch erklärt. «Der Aufwand für die Absperrung und die Zugangskontrollen stehen in keinem Verhältnis», so der Bezirksammann. «Auch die Vereine könnten so nur mit grossem Aufwand ein entsprechendes Alternativangebot gegenüber den letzten Jahren anbieten.»
Einen anderen Weg hatte am Wochenende übrigens Einsiedeln gewählt: Dort fand die Chilbi in reduzierter Form statt. Es gab einen umzäunten Luna-Park, wo sich maximal 500 Personen aufs Mal tummeln durften. Das stellte ein Sicherheitsdienst sicher. Der traditionelle Warenmarkt fand Anfang Woche andernorts statt. Im Vorfeld hatte der Einsiedler Bezirksrat darauf hingewiesen, dass Festwirtschaften von Vereinen und ein eigentliches Dorffest nicht zulässig seien und an die Vernunft der Bevölkerung appellierte.