Am Sonntagabend zogen die Altfasnächtler von Beiz zu Beiz und begeisterten mit träfen Sprüchen. Zum ersten Mal im Doppelpack mit dabei waren Patrick Degen und Martin Rohrer. Die Gruppe Zündstoff musste den Auftritt zu ihrem 25-Jahr-Jubiläum krankheitsbedingt absagen.
mfo. Mit seinem Alter Ego Professor Dr. Bindli verkörperte Martin Rohrer einen seriösen Wissenschaftler, während Patrick Degen als Igi Bühler einen schrulligen Rentner mit unverblümter Meinung mimte. Die beiden hatten sichtbar Spass bei ihren Auftritten an der Alten Fasnacht. Degen betonte aber: Was beim Auftritt spontan und mühelos wirke, bedürfe einer intensiven Vorbereitung. «Dieses neue Format zu zweit birgt ganz neue Möglichkeiten der Interaktion. Und solange wir nicht die Gage teilen müssen, können wir das gerne wiederholen.»
Ebenfalls mit hohem persönlichen Spassfaktor war De Neu unterwegs. In seiner Rolle als Betriebskontrolleur thematisierte er verschiedene Projekte im Bezirk Küssnacht, aber auch der Freier Schweizer bekam sein Fett ab: die verschwundene Auflage, die im Oktober für Aufsehen sorgte, sei ein geplanter Werbecoup gewesen, um den Küssnachtern mal zu zeigen, dass man manche Dinge erst zu schätzen weiss, wenn sie weg sind.
Lachen ist gesund
Roger Wicki liess sich in seinem Auftritt als Thomas Gottschalk in seiner Abschiedsshow nicht nur über die SBB sondern auch über Besonderheiten des männlichen Geschlechtes aus, während Rosalie Themen ansprach, die vor allem die jüngere Generation betreffen. So äusserte sie etwa ihren Unmut über die strenge Bademeisterin in der Küssnachter Badi, die mit ihrer Trillerpfeiffe für Zucht und Ordnung sorgte.
Remo Röllin alias Clochard mokierte sich über den Fachkräftemangel und verlieh seiner «Konfusilisiertheit» Ausdruck darüber, dass man in Küssnacht bei Wahlen Schwierigkeiten mit dem Zählen hätte. Die Wöschwiiber amüsierten das Publikum ebenfalls mit Anekdoten aus dem vergangenen Jahr. So erzählten sie etwa, dass man am Klausabend im Rössli fast verdurstet wäre und manch einer sein Bier in der Kneipe gegenüber geholt hat.
Das Männertrio Bianchineri vertonte humorvoll einige der grösseren Probleme dieser Welt: So könne man zum Beispiel die Seilbahn zum Pilatus tatsächlich klimaneutral gestalten, wenn man die Seilzieher aus Wetten-Dass einstellen würde. Die feschen Damen des Gesangsduos In Memoria präsentierten in ihrem Repertoire nicht nur den Ausfall des Skiliftes aufgrund von zu viel Schnee, sondern auch den glücklosen Liebesversuch des Bauer-sucht-Frau-Kandidaten Beat Riesen und das Komikerduo Wöschbrättbüüch hatte eine wahre Erkenntnis zum Abschluss: «Lachen ist gesund. Ausser bei Durchfall.»
Die neun umherziehenden Gruppen nahmen am Sonntagabend lokal bis international bekannte Persönlichkeiten und Ereignisse auf die Schippe. In der Dienstagsausgabe präsentieren wir auf drei Seiten Auszüge davon.