In Küssnacht sind keine Fälle sexuellen Missbrauchs im Kirchenumfeld bekannt. Die Pfarrei möchte aber ein Zeichen setzen und als Präventionsmassnahme den Verhaltens-kodex des Bistums umsetzen.

pat. Im September deckte die Studie eines Forscherteams schweizweit über 1000 Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche auf. Mit Archivmaterial und Zeitzeugenbefragungen konnte das Ausmass des sexuellen Missbrauchs in dieser Institution seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ergründet werden.
Nach der Veröffentlichung der Studie traten gehäuft Katholiken aus der Kirche aus. Auch im Bezirk Küssnacht wurden viele Austrittserklärungen ans Pfarramt geschickt. Die hiesigen Kirchgemeinden und Seelsorger wandten sich im vergangenen Monat mit einer Stellungnahme an die Presse und begründeten, weshalb sie trotzdem an den Auftrag der Kirche glauben.
Im Interview mit dem ‹Freier Schweizer› führt die Küssnachter Pfarreikoordinatorin Claudia Zimmermann nun aus, was sie in der aktuellen Situation an den Fall rund um Pfarrer Werner Fleischmann im Jahr 2018 erinnert. Zimmermann möchte vor Ort beitragen, dass Missbrauchsfälle verhindert werden. Dazu sollen alle Kirchenmitarbeiter den 2021 erarbeiteten ‹Verhaltenskodex zum Umgang mit Macht› des Bistums Chur unterzeichnen. Dieser listet detailliert auf, wie Grenzverletzungen bei Machtgefällen vorgebeugt werden kann. Eine Kopie der Verpflichtungserklärung wird künftig im Personaldossier aufbewahrt.

Das Interview mit Claudia Zimmermann lesen Sie in unserer aktuellen Dienstagsausgabe.