Mit ihrem frivolen Suchtmittelkonsum brachten Küssnachts Jugendliche die Erwachsenen Mitte der 90er-Jahre regelmässig auf die Palme. Etwas später erhielten sie eine eigene Oase – und diese wurde soeben 25.

fab. «Was wir in die Jugend investieren, kommt als Geschenk zurück», war sich Kurt Annen sicher, als vor 25 Jahren im Ebnet das Jugendhaus Oase eröffnet wurde. Annen war damals Bezirksrat und massgeblich daran beteiligt, dass der Küssnachter Jugendtreff gebaut und danach erfolgreich betrieben werden konnte. Später präsidierte er jahrelang dessen Trägerverein, ehe er das Präsidium 2021 an Michael Fuchs übergab. Das erhoffte Geschenk sei zweifellos eingetroffen, sagt Annen heute. So habe die Oase etwa einen wichtigen Beitrag zur Integration ausländischer Jugendlicher geleistet. Ausserdem habe sie vielen Jugendlichen ermöglicht, sich Schritt für Schritt von zu Hause zu lösen. Ganz besonders freut Annen, dass die Jugendlichen immer noch jeweils am Freitagabend gemeinsam kochen. Zudem schwärmt er von der ‹Offni Bühni›, die von 2007 bis 2015 jungen Künstlern eine Gelegenheit bot, erste Bühnenerfahrung zu sammeln.

Das Bedürfnis nach Freiraum bleibt
Als die Oase Ende Februar 1998 ihre Türen öffnete, erhielt sie sogleich regen Zulauf. Daran hat sich bis heute nichts geändert. «Über einen Freitagabend verteilt sind sicherlich 70 bis 80 Jugendliche hier», sagt Marion Räber, Leiterin der Küssnachter Jugendanimation. Auch nach Schulschluss werde der Jugendtreff gut besucht. Nach einem Vierteljahrhundert ist die Oase in Küssnacht längst etabliert. «Manche Eltern unserer Besucher kamen selbst bereits als Oberstufenschüler hierher», schmunzelt Räber. Auch wenn heute viele Jugendliche unzählige Stunden in ihre Handys starrten, sei ihnen der persönliche Austausch nach wie vor wichtig, sagt Räber. Das beobachte sie immer wieder: Sobald sich die Oase fülle, verschwänden die Mobiltelefone in den Hosentaschen. «In diesem Alter sammeln die Jugendlichen viele Erfahrungen, sind das erste Mal verliebt oder probieren sich in ihrem Kollegenkreis aus.» Räber ist denn auch überzeugt, dass auch in einer zusehends digitalisierten und individualisierten Welt das Bedürfnis nach einem Freiraum, wie ihn die Oase bietet, nicht verschwinden wird. Jedoch glaubt sie, dass das Angebot der Jugendanimation künftig nicht nur differenzierter und breiter ausfallen, sondern auch weit über das Jugendhaus hinausreichen wird.
Der ‹FS› hat Kurt Annen und Marion Räber in der Oase getroffen und mit ihnen über deren Geburtsstunden, Gegenwart und Zukunft gesprochen.

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