Wie überall liegt derzeit auch auf der Rigi deutlich weniger Schnee als im langjährigen Vergleich. Immerhin kam der Schneefall zur richtigen Zeit, nämlich über die Weihnachtstage. Auf den Skibetrieb seien die Rigi-Bahnen allerdings nicht mehr angewiesen, damit ihre Kassen auch im Winter klimperten, erklärt deren CEO Frédéric Füssenich.

fab. Seit 2021 konnte man auf der Rigi nicht mehr so oft Skifahren wie diesen Winter. An manchen Tagen kamen auch Skitourengänger und Free-rider voll auf ihre Kosten. «Es war wunderbar», sagt Frédéric Füssenich, als er dem ‹FS› Fotos einer stiebenden Pulverschneeabfahrt zeigt. Der Rigi-Bahnen-CEO ist sich solcherlei von seiner früheren Wirkungsstätte gewohnt. Ehe er im Frühling 2020 auf die Rigi wechselte, war er Tourismusdirektor von Engelberg, wo er heute noch sporadisch wohnt. «Die Rigi ist nach wie vor kein Schneeloch, auch wenn der aktuelle Winter etwas darüber hinwegtäuscht», bremst Füssenich die Euphorie. «Die letzten beiden Winter, die deutlich schlechter waren, lassen sich nicht einfach wegreden.» Aufgrund der Klimaprognosen geht er davon aus, dass gute Winter mit ausreichend Schnee auf der Rigi spärlicher werden und sich zusehends die Frage stellt, ob es sich noch lohnt, dafür eine Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Für den Moment fällt die Antwort positiv aus. «So lange wir noch einen Skibetrieb machen können, tun wir das», verspricht der Rigi-Bahnen-Chef.

Absage ans Wettrüsten
Aktuell leiste der Skibetrieb keinen substanziellen Beitrag mehr an den Geschäftsertrag, sagt Füssenich. «Aber wenn wir eine schwarze Null schreiben, ist es ok.» Sein Unternehmen betreibt drei Skilifte und eine Handvoll Pisten, besitzt ein Pistenfahrzeug und eine Schneekanone. Die Skilifte seien fast unzerstörbar und das Pistenfahrzeug habe auf der Rigi relativ einfache Arbeit, sagt Füssenich. Teuer würde es allerdings, müsste man es ersetzen. Weitere Schneekanonen zu beschaffen, hält er für «absoluten Blödsinn». Statt sich am voralpinen Wettrüsten gegen den Klimawandel zu beteiligen, setzen die Rigi-Bahnen auf Fussgänger. 80 Prozent der Wintergäste seien Wanderer, erklärt Füssenich. Der Anspruch der Rigi-Bahnen sei es, auch für Leute mit suboptimalem Schuhwerk die besten Winterwanderwege zu bieten. «Wir haben es geschafft, in den Wintermonaten Geld zu verdienen, ohne dass es vom Skibetrieb abhängt», sagt Füssenich.

Wie er auch in den frequenzschwachen Monaten Februar bis April ausreichend Gäste auf die Rigi bringen will, wie es um diverse Infrastrukturprojekte steht und wie er auf seine ersten fünf Jahre als Rigi-Bahnen-CEO zurückblickt, sagt Füssenich im Interview in unserer aktuellen Freitagsausgabe.