31 Ständeräte setzten sich seit 1848 in Bern für den Kanton Schwyz ein – und keine einzige Ständerätin. Petra Gössi könnte die erste sein, sofern sie in zwei Wochen gewählt wird. Es wäre für sie ein Abschied von der Parteipolitik.
fab. Petra Gössi strebt ihre vierte Legislatur im eidgenössischen Parlament an. Um nicht zur Sesselkleberin zu werden helfe Bewegung, sagt Gössi. Einfach nur 16 oder 20 Jahre lang im Rat zu sitzen, ohne zusätzliche Herausforderung, fände sie «nicht spannend». Unter anderem deshalb habe sie von 2016 bis 2021 das Parteipräsidium der FDP Schweiz übernommen, sagt Gössi. Als Parteipräsidentin habe sie viel dazugelernt. Die Mechanismen des Ratsbetriebs, des Zweikammersystems und der Verwaltung verstehe man erst richtig, wenn man sie mal auf diese Weise erlebt habe. Nun holt Gössi Anlauf zu einem weiteren Sprung. Landen möchte sie im Ständerat. «Würde ich das schaffen, würde für meine Partei ein Sitz im Nationalrat frei.» Das hielte die FDP des Kantons Schwyz lebendig, sagt Gössi.
Bereit für allfällige Spagate
Gelingt der Sprung, ändert sich die Rolle der Küssnachter Politikerin. Sie würde künftig nicht mehr ihre Partei, sondern die Interessen des Kantons Schwyz und seiner Bevölkerung in Bern vertreten. Ihr käme entgegen, dass diese Positionen in vielen Themenfeldern nicht allzu weit auseinanderdriften. «Meine persönliche Grundeinstellung als Liberale deckt sich weitgehend mit jener des Kantons Schwyz», sagt Gössi denn auch. «Als ehemalige Parteipräsidentin geniesse ich eine gewisse Narrenfreiheit: Ich muss niemandem in meiner Partei etwas beweisen und mir keine Sporen mehr abverdienen», unterstreicht Gössi. In der Konsequenz heisse das, dass sie im Ständerat zugunsten des Kantons Schwyz auch mal gegen die Interessen der FDP politisieren könne.
Das Interview mit der Küssnachter National- und Ständeratskandidatin lesen Sie in unserer aktuellen Freitagsausgabe.